Anna Ulmer, Béla Dizdar, Elisa Kracht, Greta Lola Lauk, Ardennes Fatimah Ornati

Campusmöbel für die Universität Hamburg

Auf dem Campus der Universität Hamburg (UHH) fehlen Aufenthaltsorte für die Studierenden. Ein Raum, welcher konsumfrei genutzt werden darf, an dem gemeinsam gearbeitet werden kann. Ein Ort, an dem man sich zurückziehen und entspannen möchte. Möbel, die sich auf die verschiedenen Bedürfnisse der Studierenden anpassen lassen.
Im Herbst 2022 begann eine Kooperation der Universität Hamburg, vertreten durch BEAT! Gesundheitsmanagement mit dem Studio Experimentelles Design um dieses Problem anzugehen. Gefördert wurde dieses Projekt durch den Transferfonds der Universität Hamburg 2022.
Weil ein Objekt allein nicht all diesen Anforderungen gerecht werden kann, entstand im Laufe des Kooperation das Campusmöbel-System. Es orientiert sich an der Idee eines neuneckigen Amphitheaters, welches in Segmente aufgebrochen wird. Die Abschnitte ergeben die Module. Jedes der Module wird anderen Bedürfnissen gerecht und kann sich von den Studierenden angeeignet werden.

Um den Gestaltungsprozess zu öffnen und eine Partizipation der Studierenden zu ermöglichen, haben wir zunächst verschiedene Nutzungsgruppen auf dem Campus identifiziert: Bewegung und Sport, Rückzug, Arbeit und Seminar, Interaktion und Kommunikation sowie Urban Gardening.
Im Rahmen eines Workshops mit diesen Pat*innen konnten wir anhand von Modellen im Maßstab 1:1 aus Konstruktionsvollholz und Sperrholzplatten verschiedene Nutzungsszenarien erproben. Unsere Gestaltungsansätze haben wir mit den Studierenden interaktiv evaluiert und sind auf bisher unberücksichtigte Bedürfnisse und Wünsche eingegangen.

Anschließend haben mit den Workshopergebnissen unsere Entwürfe konkretisiert, ein erstes Ensemble aus fünf Beispielmodulen zusammengestellt und diese in ein endgültiges und langlebiges Material übersetzt. Der Unterbau ist aus Stahl, die Platten sind aus recyceltem Kunststoff. Das Stahlgestell wurde von ATiC interior in Hamburg gefertigt. Die Kunststoffplatten kommen von Plas-Tisch aus Leipzig. Hier werden Kunststoff-Abfälle lokal gesammelt, farblich sortiert und geschreddert. Anschließend kann das Granulat neu verpresst werden.

Nachdem schon ein erster Probeaufbau erfolgt ist, wird das Projekt ab dem kommenden Sommersemester den Studierenden der UHH zugänglich gemacht. Die fünf Module werden verteilt über den Campus zu finden sein. Nach einer weiteren Evaluierung der Ergebnisse können die Campusmöbel je nach Bedarf reproduziert und an weiteren Standorten als Modul-Landschaften zur Verfügung gestellt werden.

Campusmöbel für die Universität Hamburg