Anna Ulmer, Irini Schwab, Maren Hinze, Tatjana Schwab, Tina Henkel
Hansaplatz Probestizen
Gemeinsam organisiert mit dem Runden Bürgerinnen Tisch Hansaplatz fand am Wochenende des 29.-31. Juli das Probesitzen am Hansaplatz statt.
Dieser Zusammenschluss aus Anwohnerinnen, Initiativen und Ladenbesitzer*innen setzt sich seit Jahren für langfristig von der Stadt installierte kostenlose Sitzmöglichkeiten und gegen repressive Maßnahmen auf dem Hansaplatz ein. Wieviel Individualbedürfnis kann im öffentlichen Raum berücksichtigt werden? Und kann Gestaltung zu einem guten Mit- und Nebeneinander, zu einem Raum für alle am Hansaplatz beitragen?
Diese Leitfragen, waren der Ausgangspunkt für einen Workshop mit drei TeilnehmerInnen des Runden BügerInnen Tisches Hansaplatz. Daraus entstanden sind der Hochsitz M: ein öffentlicher Balkon, der das Bedürfnis nach Sicherheit widerspiegelt. Der Rolltisch F: der den Wunsch den Arbeitsplatz nach Außen zu verlagert symbolisiert. Die Baumbank U: die das Verlangen nach nachbarschaftlicher Begegnung repräsentiert. Diese stehen exemplarisch für verschiedene, mitunter sehr persönliche Bedürfnisse in der Hansaplatz-Nutzung und dienten als Infrastruktur zum gemeinsamen Verweilen am Wochenende des Probesitzens.
Der Aufbau der jeweiligen Objekte ist strukturiert durch drei Ebenen: Einem Grundgerüst aus einem vorhandenen oder geliehenen Objekt, einer in der jeweiligen Lieblingsfarbe lackierten Holzplatte und einem spielerischen weißen Textilelement.
Durch zuvor verteilte Einladungskarten wurden Anwohnerinnen, Initiativen und Freundinnen auf das Wochenende und die Übergabe der Objekte aufmerksam gemacht.
Danach wurden das Wochenende über die Objekte gemeinsam aufgebaut und an verschiedenen Ecken platziert, um dann von Einzelpersonen oder Gruppen eingenommen, abgelehnt, verwendet und betrachtet zu werden. Dabei haben sie in jedem Fall einen Austausch und ein Kennenlernen auf dem Hansaplatz gefördert und ganz praktisch die Diskussion über die Dringlichkeit kostenloser Sitzmöglichkeiten am Hansaplatz in der Nachbarschaft wieder angeheizt.
Neben Gesprächen über die Objekte wurde auf und um sie herum Einrad gefahren, Schach gespielt, Kinder gewickelt, am Computer gearbeitet, Kaffee getrunken oder einfach gefaulenzt. Das „Probesitzen am Hansaplatz“ war eine Freude bereitende Bestätigung, dass eine Nutzung am Hansaplatz ohne Konsumzwang gewünscht ist und genutzt wird, wenn die Infrastruktur dafür existiert. Wir möchten uns bei allen, die am Wochenende dabei waren, bedanken. Es hat viel Spaß gemacht!