Steffen Albrecht u.a.

Mikropol

Ein interdisziplinärer Arbeitskreis aus Nach-barinnen, Künstlerinnen und Architektinnen,sowie Vertreterinnen der HafenCity Universität (HCU) und der Hochschule für bildende Künste (HFBK) setzten sich für ein neues Stadtteilzentrum im Stadtteil Rothenburgsort ein. Vorausgehend wurde das ehemalige Stadtteilzentrum die Rothenburg abgerissen und viele Stadtteilinitiativen stehen ohne geeignete Räumlichkeiten.
Im Zentrum der ersten Projektentwicklungen lag das ehemalige Gelände der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein (BfB) in Rothenburgsort mit 1.600 m². Da sich die Aneignung durch die Initiative Monopol für Alle des Geländes auf nachbarschaftlicher und politischer Ebene zu Anfang als schwierig herausstellte, haben sich die Akteure für den Umbau einer ehemaligen Bedürfnisanstalt zu einem temporären Ort der Nachbarschaft eingesetzt und dieses Vorhaben umgesetzt. Entstanden ist das Mikropol, ein gemeinnütziger Verein ( Mikropol e.V.) mit dem Zweck ein Ort der interdisziplinäreren Begegnung, mit einen vielfältiges Programm an sozialen, künstlerischen und politischen Aktionen zu werden.
Das Mikropol ist ein Testort und nachbarschaftliches Planungsbüro das die Bedürfnisse im Stadtteil dokumentiert und ein Grundstein für die Entwicklung des BfB, vis-à-vis zum Mikropol, legt. Über verschiedene Tools und Formate, die sowohl auf Gespräche als auch aktives Handeln und Machen setzen, werden die Anforderungen an das Gelände herausgearbeitet. Dabei wird allen Nachbarinnen und potentiellen Nutzerinnen die Möglichkeit der niedrigschwelligen Mitwirkung und Mitentscheidung gegeben. Die Stadt muss zur Dichtung werden, damit sie gedacht werden kann.
Durch den Gebrauch vorhandener Strukturen wird der Prozess richtungsweisend für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung, deren Ziel nicht Privatisierung, sondern das Gemeinsame ist. Ein kultureller, sozialer und praktischer Ort, der von und für Menschen aus Stadtteil und Stadt entwickelt wird: Das Monopol für Alle – im Hamburger Osten.
In Zeiten immer dichter werdender Städte, sind Orte des Gemeinsamen, Orte des Austauschs und alltägliche Orte der Nachbarschaft wichtig. Zu einem solchen Ort kann das Monopol werden! Zu einem erlebten und gelebten Ort. Zu einem Ort der Unterschiede, die es geben muss, um Neues zu generieren. Zu einem Ort der Aushandlung, der Überraschung und des Zufalls.

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