Fynn-Morten Heyer

Humor als kritische Methode im Design

Eine wirklich neue charakteristische deutsche Objektsprache entwickelt sich im Design in den frühen achtziger Jahren. Die Entwürfe werden unter dem prägnanten Titel „Neues Deutsches Design“ zusammengefasst. Das Formenvokabular ist bei allen erkennbar neu und dadurch verknüpft. Allerdings fällt eine merkmalspezifische Kategorisierung schwer. Die Entwürfe bestechen durch Heterogenität, Pluralität und Differenz. Die einzelnen Positionen sind Eigenständige. Die charakteristische Objektsprache, die sich frei, postmodern an allen Formen bedient, reflektiert das Hier und Jetzt mit eigenen Mitteln. So gehen die gestalteten Objekte über wirtschaftliche Belange und den reinen Gebrauchswert hinaus. „Alltägliche Gegenstände [...] werden ihrer gewohnten Nutzung enthoben und in andere Sinnzusammenhänge gebracht“, beschreibt Designerin Claudia Schneider-Esleben das Neue Deutsche Design. Bei Stiletto funktioniert dies indem der Einkaufswagen als „Symbol der Warenwelt unserer Konsumgesellschaft“ transfunktionalisiert wird.

Denken über Design Nr. 6
nicht erhältlich
Materialverlag, 2017

Humor als kritische Methode im Design