Finja Delz

Feministische Sexshops

Im September 2016 habe ich zum ersten Mal von der Existenz feministischer Sexshops gehört. Mich interessierte sofort, was Feminismus – ein Begriff aus der politischen Theorie und Praxis, der unabhängig von sexuellen Orientierungen und Praktiken gedacht werden kann – auf Ebene der Gestaltung und Konzeption mit einem Sexshop macht. Ein Sexshop ist ein Ort, an dem Produkte angeboten werden, mit denen man seine Sexualität und auch sexuelle Identität gestalten kann. Warum sich mit Sexualität aus feministischer Perspektive auseinander gesetzt wird, ist naheliegend: Feministische Politiken stützen sich auf eine Analyse von Macht und Herrschaftsmechanismen, die im weitesten Sinne auf weibliche und nicht normative Körper wirken. Diese sind mit den Fragen danach verknüpft, was dem entgegnet werden kann und der Suche nach Alternativprogrammen. Wie ist es möglich in einer Welt, in der Körper und die Sexualität massiv mit Bedeutung, Handlungsanweisungen und Sanktionen aufgeladen und beladen sind, einen selbstbestimmten Zugang zur eigenen sexuellen Identität und Lust zu finden und diesen zu gestalten? Wie konzipieren sich also Sexshops, die sich als feministisch bezeichnen?

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Denken über Design Nr. 7
material 383-7
Materialverlag, 2018

Feministische Sexshops